Warum sollte man heute noch Ultima Online spielen?

Ultima Online setzte zum Zeitpunkt seines Erscheinens neue Standards, sowohl optisch als auch technisch, und es ist in bestimmten Nischen immer noch unübertroffen. Aus diesem Grund wird es auch heute noch von tausenden Menschen weltweit gespielt, und zwar nicht nur aus nostalgischen Gründen. Seine Stärken sind die immersive Spielwelt, die Detailverliebtheit und die Rollenspielmöglichkeiten.

Immersive Spielwelt:

  • Die Spielfiguren in UO können eine große Anzahl Kleidungstücke in beliebigen Farben frei miteinander kombinieren. Jedes getragene Kleidungsstück ist in seiner individuellen Farbe an der Spielfigur auch zu sehen, was zur damaligen Zeit nicht üblich war und auch heute noch selten ist.
  • Obwohl UO einfache 2D-Grafik verwendet, ähnlich vieler heutiger Browser- oder Handy-Spiele, verfügt die Spielwelt bereits über Höhen, ist also dreidimensional. Es gibt Berge, Täler, und Gebäude können über mehrere Stockwerke errichtet werden.
  • Alle Gegenstände können frei in der Welt platziert werden, ob in Taschen oder Truhen, am Boden, oder auf Tischen oder Regalen, und sind an jedem Ort auch vollständig zu sehen. Auch das übertraf die damaligen Standards deutlich, und ist auch heute längst nicht in allen Spielen des Genres möglich. Es können ganze Häuser nach eigener Kreativität mit Gegenständen eingerichtet werden.
  • Es gibt zudem keine Ladebildschirme oder Wartezeiten. Die große Spielwelt kann frei und ohne Unterbrechungen erkundet werden.

Dies alles zusammen erzeugt das Gefühl einer so glaubwürdig wirkenden virtuellen Welt, wie es selbst von modernen Spielen, trotz Ultra-HD Grafik und 60FPS, in den meisten Fällen nicht erreicht wird.

Der ursprüngliche Ultima Online Client wirkt heuzutage etwas in die Jahre gekommen. Allerdings gibt es mittlerweile moderne Alternativen, wie z.B. ClassicUO, die die Benutzerfreundlichkeit und Darstellung des Spieles erheblich aufwerten und es dadurch wieder hervorragend zugänglich machen.

Nerd-Wissen:
Die UO-Spielserver von Origin Systems waren in mehrere Zonen unterteilt, die jeweils von einem separaten Rechner mit eigenen Datenbank simuliert wurden. Dadurch konnte eine große Anzahl von Spielern auf einer Welt spielen, die einen einzigen Rechner zu der damaligen Zeit überfordert hätten.
Diese Technik war neuartig und wegweisend und zählt heutzutage unter der Bezeichnung „sharding“ (man beachte die Herkunft des Namens) zur Standard-Ausstattung moderner Datenbank-Software.

Detailverliebtheit:
Verfügte bereits das Original-UO von 1997, ganz in der Tradition der Ultima-Reihe, über ungewöhnlich viele Spielmöglichkeiten und Details (Spielezeitschriften schwärmten regelmäßig, dass man in Ultima sogar Brot backen könne), stieß die Detailtiefe mit dem Aufkommen von Freeshards und dem Enthusiasmus ihrer Betreiber in ganz neue Bereiche vor. Auf einigen heutigen Freeshards gibt es fast nichts, was die eigene Spielfigur nicht tun oder werden könnten.
Ähnlich detaillierte und interaktive virtuelle Spielwelten lassen sich in fast keinem anderen Computerspiel finden.

Rollenspiel:
Eine große Nische von Ultima Online Freeshards ist das Rollenspiel. Auf vielen, vor allem deutsprachigen Freeshards, agieren alle Spieler in Person ihrer selbst erdachten Spielfiguren-Persönlichkeit, und es gelten diverse zusätzliche Spielregeln, um dies zu unterstützen. Wer mitspielen möchte, ist aufgefordert, sich über Lebensgeschichte und Motivationen der eigenen Spielfigur Gedanken zu machen, und diese im Spiel passend zu verkörpern. Wer sich nicht an diese Spielregeln hält, muss damit rechnen, ausgeschlossen zu werden.
In üblichen, kommerziell betriebenen Online-Spielen ist Rollenspiel auf einem derartigem Level nahezu nicht möglich, da die Betreiber verständlicherweise davor zurückschrecken, Regeln durchzusetzen, da dazu führen können, dass sie Spieler als potentiell zahlende Kunden abschrecken.

Aus diesen Gründen ist es auch heute noch absolut empfehlenswert Ultima Online zu spielen!